where life begins

Fische fangen

 

(01/2024)


Ich bezeichne mich gerne als Minimalist, ich besitze nicht viel.


Mein Leben ist geprägt von einfachen Dingen, meinen Freunden, den Reisen und Freiheit. Und doch trage ich die Fesseln des Unternehmertums. So fühlt es sich zumindest manchmal an. Die Reisen bringen mich mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen und obwohl ich mir bewusst bin, wie sehr sich viele wünschten, genau die Freiheiten zu haben, dir mir meine Selbstständigkeit bietet, hat mich eine Begegnung und ein einfacher Satz ganz besonders beschäftigt in den letzten Tagen.


„Du bist also der Kaufmann in der Geschichte“


Gemeint ist die Geschichte vom Fischer und dem Kaufmann. Der Fischer, der jeden Tag hinausfährt, einen Fisch fängt um seine Familie zu ernähren und den Rest des Tages mit seiner Frau und seinen Kindern die Zeit verbringt. Und der Kaufmann, der daraus ein großes Unternehmen machen will, wachsende Flotte, mehr Mitarbeiter, mehr Fische, bis das Unternehmen groß genug ist, es zu verkaufen und dann….. Geld und Zeit zu haben um es mit seiner Familie zu genießen.


https://montags-impulse.de/2018/10/08/zufriedenheit-die-geschichte-vom-fischer/


Und tatsächlich war meine Aussage im Vorfeld, dass ich finanzielle Freiheit haben will und mir diese erarbeiten will, um meine Zeit später mit den Dingen zu verbringen, die mir wirklich wichtig sind. Für mich heißt das, dass ich zeitlich nicht mehr an mein Unternehmen gebunden bin, auch mal wochenlang weg sein kann, ohne das Ruder selbst zu führen und der Laptop auch mal Staub fangen darf.


Ich möchte meine Zeit weniger am Bildschirm verbringen, außerhalb der Reichweite von sozialen Medien und ständiger Verfügbarkeit. In Nepal in den Bergen leben und in der Karibik wochenlang Segeln gehen. Soziale Projekte in fernen Ländern unterstützen, bei denen ich viel dazulernen kann und auch etwas zurückgeben kann. All das kostet nicht viel Geld, wenn man als Gegenleistung seine Zeit und Arbeitskraft anbieten kann. 

Ich brauche dafür kein Geld.


All das könnte ich schon jetzt machen. Wie der Fischer. Mein Traumleben liegt schon direkt vor meinen Füßen. Als Minimalist lasse ich nicht viel zurück, außer mein berufliches Leben, dass ich über die letzten Jahre aufgebaut habe. Das bedeutet zwar oft eine Menge Arbeit, aber mir wurde klar, dass es mir auch eine Menge Sicherheit gibt.


Selbst dachte ich immer, ich bin mit wenig zufrieden, brauche nicht so viel Sicherheit, so wie andere. Keine dicken finanziellen Polster. Wenn meine Welt zusammenbrechen sollte, könnte ich mich durchschlagen und von Null anfangen. Aber der Gedanke, jetzt vom Kaufmann zum Fischer zu wechseln, war beängstigend. Könnte ich das?


Warum bin ich nicht schon längst in Nepal und helfe in dem Hunde Tierheim aus und kümmere mich um Plastikverschmutzung an Stränden und Flüssen? Warum klebe ich noch so sehr an meinem Laptop und baue unser Firmennetzwerk immer MEHR aus?


Meine Gedanken kreisten viel darum. Sie haben mich tatsächlich sehr an meinen Motiven zweifeln lassen. Warum mache ich das alles, statt einfach meinem Herzen auch diesen letzten Schritt zu folgen?
So ganz weiß ich es noch immer nicht. Aber ich glaube, ich unterscheide mich vom Kaufmann in ein paar Punkten, auch wenn ich nie ganz der Fischer sein kann.


Die Welt hat sich verändert und ich möchte selbst für meine Zukunft vorsorgen. Ich möchte nicht auf andere angewiesen sein, wenn ich selbst nicht mehr arbeiten kann. Ich möchte auch jetzt schon meine Familie unterstützen und Ihnen die Welt zeigen können. Die Welt, so wie ich sie sehe und wie ich sie erleben darf. Ich will etwas zurückgeben, an all diejenigen, die mich so sehr unterstützt haben.


Ich möchte die Welt sehen – jetzt, nicht später. Und obwohl ich soviel Zeit mit Arbeit verbringe, nutze ich doch auch viel Zeit für die schönen Dinge im Leben und schiebe eben nicht alles auf später auf. Das könnte ich gar nicht. Jede Minute im Leben ist so unglaublich wichtig, so kostbar. Ich möchte mir meine Träume erfüllen können und das tue ich auch.


Dafür brauche ich Geld und Freiheit – beides bietet mir meine Selbstständigkeit, wenn auch nicht die vollen 100%, die ich für manche Traumprojekte brauche. Doch aber die 90%, die für ein erfülltes Leben reichen. Die mich nicht nur zufrieden, sondern GLÜCKLICH machen.


Nach wie vor betrachte ich meine Selbstständigkeit, all die Projekte und das ganze „IMPERIUM“ als Mittel zum Zweck. Das ändert nichts daran, dass jede dieser Unternehmungen mit voller Konzentration und sogar mit Leidenschaft geführt werden. Immerhin sind es meine Projekte, meine Babys, die da wachsen. Aber nach wie vor, dient alles dem einen… kaufmännischen Ausgangspunkt – mehr Fische, mehr Geld, mehr Freiheit.


Der Fischer wird nie größer träumen können, als er es bereits tut. Nie mehr sehen als dieses eine Leben. Das mag für ihn okay sein, aber auf mich wartet mehr. Das weiß ich.
Aus diesem Grunde bin ich DANKBAR, dass ich selbstständig sein kann. Dankbar für meinen Geschäftspartner. Dankbar für meinen Werdegang und jede Entscheidung, die mich hierhergeführt hat.

Jedes Mal, wenn ich meinen Laptop aufklappe, bin ich dankbar, dass ich diese Ziele verfolgen darf.

 

 

 

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